Winterspargel „Tropicana“: Schwarzwurzel in Kokosmilch


Wer im Winter bis zur lang ersehnten Spargelzeit nicht mehr warten kann, kauft schonmal Import-Spargel aus Peru. Ein Kaufakt, der durchaus fragwürdig ist. Fraglos genießen wir hingegen den derzeit saisonalen Winterspargel (Schwarzwurzel). Seit es Einweg-Handschuhe gibt, ist es nicht mehr so lästig die schwarzbraunen Stangen mit einem Sparschäler von der klebrigen schmutzigen Hülle zu befreien. Die Mühe wird mit einem fein aromatischen Genusserlebnis belohnt. Würzig, leicht nussig, erdig und mit dezenter Süße bringt die Schwarzwurzel einen facettenreichen Geschmack mit. Auch wenn er nicht mit dem von Spargel vergleichbar ist, so findet man Schwarzwurzel seit Jahren wieder häufig in der Spitzengastronomie, … sogar in Form von Eiscreme mit Vanillenote oder als karamellisierte Beilage zu Desserts.

Gestärkt durch den Winter

Laut Ernährungslehre verfügt der leicht verdauliche Winterspargel über ein ganz besonderes Feature:  Inulin-Alarm! Es ist ein löslicher Ballaststoff, welcher sich positiv auf die Darmflora und den Fettstoffwechsel auswirkt. Auffallend hoch ist auch der Kalium-Gehalt mit 224 mg/100 g den gerne die Muskeln für sich reklamieren. Zudem noch die frohe Botschaft der Ernährungsapostel für Diabetiker und für alle die auch schonmal Low Carb unterwegs sein wollen: Schwarzwurzeln wirken sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus. Somit gehört Winterspargel auch zu diesen heimischen Superfoods, allerdings bisher noch nicht so hip wie Chia, Kurkuma & Co.

Winterspargel-Kokoscremesuppe kontert Winterblues

Winterspargel-Cremesuppe mit gebratenen Pilzen*

Zutaten für 4 Portionen

  • 2 Schalotten
  • 2 EL Butter oder Sonnenblumenöl
  • 400 g Schwarzwurzel
  • 1 kleine Kartoffel
  • 50 ml Weißwein
  • 500 ml Gemüsebrühe, selbst gemacht
  • 250 ml Kokosmilch*
  • 1 großer Kräutersaitling (Topping)
  • 3 Shiitake Pilze (Topping)
  • 2 EL Pflanzenöl
  • frische Kresse, Kapuzinerkresse oder Rettichsprossen (Topping)

 

Zubereitung

1. Schalotten halbieren und in grobe Würfel schneiden. Schwarzwurzeln und Kartoffeln putzen, schälen und in grobe Stücke schneiden. Bis zur weiteren Verwendung in Wasser legen, damit beides nicht braun anläuft (Oxidation). 2. Butter oder Sonnenblumenöl in einen heißen Topf geben und schmelzen lassen. Vorbereitetes Gemüse zugeben und ca. 5 Minuten während Rühren bei mittlerer Hitze anschwitzen. 3. Mit Weißwein ablöschen, Gemüsebrühe und Kokosmilch aufgießen, bei hoher Hitze aufkochen und anschließend bei niedriger bis mittlerer Hitze 15 Minuten garen. * Welche Kokosmilch dafür am besten geeignet ist, steht in diesem unabhängigen Test. 

4.Pilze mit einer Bürste putzen und in kleine Würfel schneiden. Übriges Öl in eine heiße Pfanne geben, Pilze 10 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten, ab und zu wenden.

5. Suppe im Topf ca. 1 Minute fein pürieren. Alternativ im Mixer auf höchster Stufe etwa 60 Sekunden fein pürieren. 6. Mit gebratenen Pilzen und Kresse/Sprossen garnieren und sofort servieren.

 

Topping: Rote Rettichsprossen, gebratene Shiitake und Kräutersaitling
 
Geschmacksprofil

Diese Winterspargelsuppe besticht mit ihrem Kokosaroma, welches  das Aromenspiel sanft beginnt. Wie selbstverständlich geht die Kokosmilch aus den Tropen mit dem winterharten Stangengemüse eine Liason ein. Eine dezente Weißwein-Note gibt dieser winterlich-tropischen Suppe die Frische die helle Cremesuppen nun mal brauchen. Die gerösteten Pilze und Sprossen setzen als Topping stimmige Akzente, die in der EU-Politik fehlen.

 
Fazit

Esskapade mit Hygge-Potential, einfach zubereitet im Alltag! Wer im frostig kalten Winter nicht irgendwo in den Frühling entfliehen kann und zudem keinen peruanischen Spargel findet oder in seinen Topf schmeißen will, der beamt sich  mit unserem heimischen Winterspargel – püriert in Kokosmilch-  an den bepalmten Strand seiner Träume. Ökologisch weitgehend korrekt, …schmeckt. Und wer die Butter in diesem Rezept draußen lässt, ist so ganz nebenbei vegan unterwegs.

* Mein Dank für die Rezeptinspiration gilt dem vegan orientierten Foodblog „Eat This“. Mit kleinen Änderungen habe ich die Zutaten und -menge auf meine Geschmackswahrnehmung abgestimmt.


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