Hybrid-Food: Pizza-Burger


Hybrid-Food, Kombination aus zwei Klassikern

Das Wort hört sich unappetitlich futuristisch an, Hybrid-Food wird aber bisher aus naturbelassenen Zutaten hergestellt und kann auch ziemlich lecker schmecken. Es ist zumindest in den USA eine nicht mehr ganz so neue Variante des Trends „Tradition trifft Moderne“: Bereits in 2013 machte in New York  der Cronut den Auftakt , eine Mischung aus Croissant und Donut. Berühmt wurde dieses Hybrid-Gebäck durch den dort ansässigen Bäcker Dominique Ansel http://dominiqueansel.com/cronut-101/ . Das Time Magazin setzte ihn auf die Liste der besten Erfindungen 2013 mit der Folge dass NY-Citizens sogar dafür angeblich früh morgens stundenlang Schlange stehen …

Es folgte der Cragel: Außen Bagel, innen Croissant. Sein Erfinder Scott Rossillo profitiert auch prächtig von seiner Innovation. „Hybrid Food ist neu und aufregend, setzt aber gleichzeitig auf Tradition“, sagt Rossillo über dieses Erfolgskonzept. Inzwischen gibt es auch Bruffin (Brioche/Muffin) und würziges Hybrid-Food wie z.B. den Ramen-Burger (gebratene Nudeln mit Sojasauce geformt zum Burger-Brötchen)

Hybrid Food Szene Smorgasburg

Zentrum der neuen „Hybrid-Foodszene“ ist der Brooklyn Food Market „Smorgasburg“ und gilt als Woodstock der Foodies. Kulinarisch interessierte Touristen und Einheimische genießen das Spektakel samstags in Williamsburg am East River State Park, sonntags an der Brooklyn Bridge Park Pier 5, jeweils zwischen 11 und 18 Uhr. Über 100 hybridkreative Köche und Händler bieten ihre kulinarischen Kapriolen auf diesem „Flea Food Market“ an, die meisten derer sind gar Quereinsteiger-Typen mit schrägen Ideen und zeigen viel Spaß an der experimentellen Kulinarik. Nicht nur die Trendforscherin Irma Zandl sieht die Zeit für Experimente gekommen. Indizien hierfür sind sicherlich die unzähligen TV-Kochshow-Formate und die von Marketing-Agenturen umworbene Foodblogger-Szene. Und nicht zuletzt die innovativen (junge) Köche, die ihre Restaurants zum innenarchitektonischen Eyecatcher gestalten und mit ihren inszenierten Gerichten zumindest teilweise Kultstatus genießen wie z.B. Tim Raue in Berlin.
Video zum Thema auf WDR: http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/hybridsnacks102.html

Schaut man sich diese Fotogalerie http://www.smorgasburg.com/vendors/ an, so gewinnt man den Eindruck, die jungen Wilden von Smorgasburg kochen mit einem Augenzwinkern. Als Gaukler der Kulinarik wollen sie sich und andere einfach nur mit neuen und unkonventionellen Kombinationen bespaßen. Zwitter-Snacks sind nur ein Teil dieser neuen Bewegung.

Ethno Food 2.0, die Happy Go Lucky Generation

Das Kulturengemisch der Weltmetropolen brachte einst Ethno-Food hervor. Die junge Generation Ethno 2.0 interpretiert traditionelle Gerichte neu, … und die allerjüngste Generation Ethno 3.0 kreuzt einfach zwei Klassiker ganz geschickt. Die Happy-Go-Lucky-Köche mischen munter weiter, wobei man wahrscheinlich erwarten kann, dass zumindest – ähnlich wie in der Food-Industrie – jede 10te Produktentwicklung einen kommerziellen Volltreffer landet. In Deutschland ist Hybrid-Food bisher noch nicht so wirklich angekommen. Aber es wird vielleicht nicht lange dauern, bis eine vegane Fleischwarenspezialität paradoxerweise „Conchita Wurst“  getauft werden darf ;-). Nun ja, … sofern die Namensgeberin im laufenden Jahr 2015 denn nicht baden geht im prominenten See der bedeutungslosen C-Klasse.
Pizza wie auch Burger seit Einführung der Tiefkühltruhe dem Junk-Sektor zugeordnet, wird in diesem Rezept miteinander kombiniert und dann aufgepimpt mit etwas Rucola, Sprossen und Cherrytomaten. Es ist die hybridisierte Weiterentwicklung des sogenannten „Better Burgers“ der inzwischen in vielen Edel-Imbissbuden oder als Streetfood in deutschen Metropolen angeboten wird. Clownburgerking-Buden sind inzwischen ziemlich out, wie man in der Fachpresse lesen kann. Mit Skandalen unterschiedlichster Art haben die traditionellen Burger Buden sich selbst ins Off gekickt, zumindest bei den kulinarisch selbstdenkenden und selbstbestimmten Genießern.

Pizza-Burger

Zutaten für 4 Portionen

Belag Step 1: zuckerreduzierter Tomatenketchup, Oregano und Gewürzgurkenscheiben
Belag Step 1: zuckerreduzierter Tomatenketchup, Oregano und Gewürzgurkenscheiben

• 600 g Pizza-Hefeteig siehe Rezept** bzw. je 150 g
• Jeweils 2 EL Tomaten-Ketchup (mit vergleichsweise hohem Tomatenanteil, 50% zuckerreduziert!)
• Jeweils 1/3 TL Oregano
• 400 g Bio-Rinderhackfleisch für die Burger-Patties*
*Hackfleisch wird vermischt mit 2 TL Senf, ½ TL Paprikapulver edelsüß, ½ TL schwarzer geschroteter Pfeffer, ½ TL Salz, 1 kleine fein gehackte rote Zwiebel
• 120 g frisch geriebener Käse, z.B. Mischung (Gouda, Emmentaler)
• 1 Lauchzwiebel, in feine Ringe geschnitten
• Jeweils ein paar Rucolazweige
• Sprossenkeimlinge

Belag Step 2: Beef Patty, Geraspelter Käse, Frühlingszwiebeln und Cherrytomaten
Belag Step 2: Beef Patty, Geraspelter Käse, Frühlingszwiebeln und Cherrytomaten
Zubereitung
  1. Aus dem Hefeteig* 4 Teile a 150 g entnehmen und zu einer runden Pizza ca. 2 mm dünn ausrollen. Pro Backblech 2 Pizzen, die Teigunterseite mit etwas Öl einpinseln, so wird er knusprig.
  2. Pizzaboden mit 2 EL hochwertigem Ketchup bestreichen und mit etwas Oregano bestreuen. In die Mitte 6 kleine Gewürzgurkenscheiben legen.
  3. Rinderhackfleisch würzen* und vier sehr flache (kleiner Finger dick) 120 g Burger-Patties mit ca. 10 cm Durchmesser daraus formen. Gewürzten Patty auf die Gewürzgurkenscheiben in die Mitte der Pizza legen.
  4. Den Pizza-Burger ringsum des Burger-Pattys mit ca. 30 g geraspeltem Käse bestreuen. Anschließend mit 6 halbierten Cherrytomaten und ein paar feingeschnittenen Lauchzwiebeln belegen.
  5. Im vorgeheizten Backofen während der ersten 5 Minuten bei 220°C (Umluft/Grill) backen anschließend Hitze auf 180°C reduzieren und weitere ca. 10 Minuten backen, bis die typische Pizza-Bräunung erreicht ist. Die Temperaturreduzieren verhindert ein Austrocknen des Burgers an der Oberfläche.
  6. Vor dem Servieren mit Rucolazweigen und Sprossenkeimlingen dekorieren.
**Rezept Hefeteig

Zubereitungszeit 2 ¼ Std. , davon 2 Std. Ruhezeit
• 500 g Mehl Typ 405
• 250 ml warmes Wasser
• 3 EL Olivenöl
• 1 Päckchen Frischhefe
• ½ TL Meersalz

1. Hefe in warmem Wasser auflösen. Salz und Olivenöl mit einem Schneebesen daruntermischen. Mit dem Mehl in einer großen Schüssel vermischen und dann kräftig verkneten – so lange bis der Teig nicht mehr an den Fingern klebt und er die typische Konsistenz bekommen hat.
2. Hefeteig abgedeckt eine Stunde ruhen lassen. Nochmals durchkneten und dann 30 Min ruhen lassen. Anschließend auf einem geölten Backblech dünn ausrollen (2 mm und dann nochmals 30 Minuten ruhen lassen, bevor er mit Zutaten belegt wird.


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