Skrei Safran Fenchel


Der norwegische Kabeljau bringt die Lofoten in Aufruhr wenn er in riesigen Schwärmen vom Polarmeer kommend jährlich an dieser Inselgruppe vorbeiwandert. Skrei (=Wanderer) schwimmen dort im Winter von ca. Januar bis Ende März und galten schon bei den alten Wikingern als Delikatesse. Sein festes muskulöses Filet ist so ziemlich das Dickste, was man beim Fischhändler finden kann. Trotz seiner Muckies liegt Skrei zart und zugleich sehr saftig auf der Zunge. Kulturhistorisch gesehen ist Skrei das maritime Pendant zu Wild aus dem Wald: man wartet auf das was sicher vorbeikommt und verzehrt es dann mit Genuss. In Deutschland ist dieses maritime Highlight der Wintersaison allerdings noch nicht so bekannt wie Matjes, Miesmuscheln oder Skifahrn.

Skrei wird noch heute mit Handleinen, Angeln oder kleinen Netzen von Kuttern aus gefangen. Nur ausgewählte Fischereien fangen und exportieren diesen schweren langen Fisch. Nachhaltigkeit ist auch dort inzwischen Thema, guten Gewissens schmeckt er uns allen umso besser. Skrei kann auf vielfältige Art (deftig, mediterran, asiatisch) zubereitet werden, unten im Rezept auch auf verwegen nordisch-orientalische Art. Weitere Zutaten spielen idealerweise die Nebenrolle, damit dem Hauptdarsteller Skrei mit seinem unikat-feinen Aroma nicht die Show gestohlen wird. Zurückhaltende Protagonisten sind in der nordischen Küche eher die vegetabile Zutaten wie Gemüse und Brot. (Exotisch) prägende Gewürze werden eher sehr leicht dosiert oder auch gar nicht: Safran, Vanille, Zitronenmyrte, Lemonaniskraut, Knoblauch, Kubebenpfeffer, Zitronengras, Zitronenverbene.

Skrei Safran Reis
Skandinavien meets Orient:
Dicker Wikinger gepaart mit Königin Sabas Safran-Fenchel-Reis

Geschmacksprofil – Ein Fisch-Gericht mit einem zauberhaft orientalischen Gewürz: Safran! Zusammen mit Safran-Fenchel-Reis entfacht der “kühle Wikinger” eine Gaumenschmeichelung ohne Gleichen. Die bissfesten Fenchelwürfelchen, die orangen Karottenraspel und die milde Safran-Würze geben dem Basmatireis eine „aphrodisische“ Note, die nicht nur den Skrei von indigofarbenen Mermaids in den Korallenriffen vor Sinai träumen lassen ;-). Dieses Gericht ist daher eine eher seltene nordisch-orientalische Symbiose, geeignet für ein Candle-Light-Dinner. Exciting Food-Pairing, ESSkapaden mal eben nach Feierabend …

Zutaten für 2 Personen

  • 2/3 Tasse Basmatireis kochen, d.h. andünsten in Butter in kleinem Topf und 2 fache Menge Wasser aufgießen, Deckel drauf
  • Safran, ein Hauch davon in das Reiswasser
  • 1/2 Fenchelknolle, in kleine Würfel schneiden und andünsten
  • 1 kleine Schalotte, davon auch kleine Würfel andünsten
  • 1/2 Karotte raspeln, zum andünsten und für die Deko
  • 2 Skrei-Filets, beträufeln mit Zitronensaft, würzen mit Meersalz und schw. Pfeffer aus der Mühle, dann mehlieren und in Butter oder Olivenöl anbraten auf der Haut, bei geschlossenem Pfannen-Deckel auf kleiner Hitze garziehen lassen
  • 1 Knoblauchzehe grob zerkleinert, in die Fischpfanne geben zwecks sanfter Aromatisierung

Anrichten –  Gedünsteten Fenchel, Schalotte und Karotte mit gegartem Safran-Reis vermischen, Skrei dazulegen und mit Fenchelkraut sowie Karottenraspel garnieren.

 Wikinger salzten einst Kabeljau für die Iberer! Ein weiteres  Fisch-Gericht folgt in Kürze, d.h. mit gesalzenem getrocknetem Bacalhau …


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2 Antworten zu “Skrei Safran Fenchel”

    • sehr schöne Fotos, Peter!
      Wusste gar nicht, dass die Skreizunge eine Delikatesse der Lofoten ist. Wahrscheinlich sehr teuer, ähnlich luxuriös wie Forellenbäckchen.Ragout, oder?

      Gruß
      Der Cookinator

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