Surreal Winter-Veggies: Maccheronisiert, Mediterran, Vegan


Paradox aber lecker

Ein veganes Gericht mit „Wintergemüse“, dass die €urokrise Spaniens vielleicht etwas abmildern könnte. Hört sich etwas kurios paradox an.  Daher wird nicht jeder dieses krautigwürzige Gemüse-Rezept ruhigen Gewissens genießen können. Unter ökologischen Aspekten könnte der kulinarisch korrekte Vegetarier eher unverschuldet in ein saisonbedingtes Dilemma geraten, Olé y Bien Venidos en Europa!

Zucchini Paprika Maccheroni freihändig gekocht
Spanisches Wintergemüse: Zucchini Paprika Maccheroni

 

 

 

 
 
Spanisches Wintergemüse gegen Winterfrust?

So manchem Veggie-Fan der bisher tapfer sein gesundes germanisches Wintergemüse wie z.B. Kohl in allen Variationen zubereitet bzw. aufgegessen hat, wird es inzwischen vielleicht zu anstrengend. Kohlgemüse enthält immerhin auch schweflige Aromamoleküle. Wahrscheinlich schaffen es die wenigsten Leser sich kontinuierlich bis zum Frühjahr dieser ökologisch korrekten Herausforderung ganz entspannt zu stellen. Wer essenstechnisch nicht indoktriniert wurde bzw. sich immer noch selbstbestimmt ernähren kann, is(s)t im Vorteil. Er/Sie kann – zwecks Abwechslung bzw. zur Vorfreude auf sonnig wärmere Tage – dann auch mal zwischendurch mediterranes Gemüse genießen. Und wenn es denn schon so sein muss, dann z.B. jenes aus dem südspanischen Mar del Plástico (span. Begriff für EU subventionierte Gewächshaus-Regionen unter Plastikplanen). Schließlich spüren die Spanier immer noch die €-Krise und exportieren auch gerne ihr „Wintergemüse“ um damit Nord-Euros importieren zu können. Eine interessanten Beitrag dazu hat Björn von Herzefutter  verfasst. Er hat sich den südspanischen Gemüseanbau vor Ort angeschaut. http://www.herzfutter.net/2015/02/sollten-wir-gemuse-aus-spanien-kaufen.html

 

Kombiniert bzw. klassisch aromatisiert wird dieses spanische Wintergemüse mit gesunden winterharten Kräutern aus unserem heimischen Garten, wie Salbei und Rosmarin. Zwecks  vorzeitigem Sommergenuss an Winterabenden … In verrückten Zeiten wie diesen legitimieren schwierige Umstände manchmal auch seltsame Rezepte wie dieses vegane Wintergemüse-Rezept mit Paprika & Zucchini. Nur mit dieser Vorgeschichte kann es vielleicht trotzdem guten Gewissens als „Wintergemüse mit regionalen Kräutern“ zubereitet und genossen werden. Nun ja, …  als €uro-Wintergemüse für den guten Zweck!

 

Maccheronisiertes Gemüse aus Spanien

Zutaten für nur 2 Personen
  • 2 rote Spitzpaprika
  • 2 Zucchini
  • 2 Schalotten
  • 3 EL Olivenöl aus Spanien
  • 2 kleine Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 TL gehackte Rosmarinnadeln
  • 8 Salbeiblätter, grob zerkleinert
  • Meersalz und Pfeffer aus der Mühle

Hinweis: Nur als Vorspeise geeignet da ohne Maccheronis nicht nachhaltig sättigend!

 

Zubereitung

Spitzpaprika halbieren, Kerngehäuse entfernen und die Haut mit etwas Öl einpinseln. Unter dem Grill bei 250°C mit der Haut nach oben dunkelbraun bis schwarz grillen, so lässt sich die Haut von den abgekühlten Paprikahälften abziehen.

Zucchini mit einem Gemüsehobel der Länge nach in dicke Stifte schneiden. Schalotten schälen, halbieren und in dünne Streifen (Julienne) schneiden. Zucchinistreifen in heißem Olivenöl in der Pfanne anrösten. Zwiebelstreifen, vorbereitete Kräuter und gehackten Knoblauch zugeben und anschwitzen, gelegentlich mit einem Spatel in der Pfanne rühren. Jetzt die gehäuteten Paprikahälften längs in dünne Streifen schneiden. Zum Schluss werden die Paprikastreifen zusammen mit den anderen Zutaten in der Pfanne geschwenkt bzw. erwärmt.

In tiefen Pastatellern wie Maccheronis anrichten. Alternativ wie auf Abbildung in einem 10 cm Ringausstecher in Form bringen. Mit etwas Crema di Aceto Balsamico dekorieren.

 

Geschmacksprofil

Typisch mediterran, aber ein vergleichsweise sehr konventioneller bzw. traditioneller Gaumenschmeichler. Gerösteter Knoblauch, Salbei, Rosmarin lassen unsere kulinarische Gedankenwelt an den letzten Urlaub in der südlichen €uropäischen Peripherie erinnern, wahrscheinlich in Spanien oder Italien. Das optisch „ maccheronisierte“ Gemüse provoziert einen Woow-Effekt, sicherlich nicht bei allen Betrachtern. Dieses Veggie-Design kommt mir jedenfalls nicht spanisch sondern eher italienisch vor: Showroom-Plakat einer veganen Food-Boutique in Mailand im Jahre 2020. Nun denn, … ob alles wieder gut wird?


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