
Inspiriert durch einen Trip nach Marrakech und über das Atlas-Gebirge …
Nach dem Frühstück erstmal rin in die Souks und mitschwimmen im Gewimmel: Raz el Hanout Duft, Sternanis und getrocknete Minze betören nicht nur meine Nase in den Gewürzgassen. Lämmchen ohne Lammfell hängen am Fleischerhaken ab, Fliegen umschwirren fangfrische Fische auf der gekachelten Verkaufstheke, neben dran flatterndes Geflügel hektisch im Käfig.

Tajine überall, Arganbäume nur im Gebirge, Arganöl auch auf der Haut und am Gaumen. Gemüse-Tajine mit Blick auf eine Kasbah in der Sahara.


Streetfood duftet und schmeckt auf dem großen zentralen Platz, Merguezwürste und braune Schnecken im würzig scharfen Fond.

Frisch gepresster Orangensaft auf dem Rückweg ins Riad, Bier gibt´s keins. Vor der Nachtruhe einen marokkanischen Minze-Tee trinken, Bier gibt’s immer noch keins. Dafür nebenan feuchter Rauch aus der Wasserpfeife mit getrockneten Apfelstückchen im Tabak, ganz entspannt geniessen im stilechten Innenhof. Dann zum Abschied am arabischen Nationalfeiertag unerwartet und einzigartig: Schwarzverkohlte Schafsköpfe im Grillfeuer auf den Straßen, junge Männer kümmern sich um sie. Wir jetzt im Taxi zum Flughafen. Bunt dekoriert, aber scheinbar gelangweilt die Kamele, die auf Ausländer wie uns warten – fliegen ist uns heute bequemer. Mir vertraute Gerüche und trotzdem irgendwie fremd, … bis zum nächsten mal Marokko, Inschalla!


Kulinarische und optische Impressionen die mich zu einer arabesque anmutenden Rezeptkreation animiert haben. Surreal einerseits, schmackhaft wie 1001 Nacht andererseits: In marokkanischen Wäldern hüpft kein einziges Bambi daher, wohingegen Reh sich sehr gut in die landestypische Küche integrieren lassen würde, … so mein spontaner Gedanke während der Atlas-Überquerung. Sein Fleisch hat einen einzigartigen Geschmack, der sich nicht so leicht in Worte fassen lässt wie einem Blinden das Schwarz zu erklären. Besonders Aromen wie Zimt, Vanille, Kardamom, Muskatblüte, Kakao und Kaffee geben ihm eine märchenhafte Würze – aufgetischt als marinierter Braten oder Ragout.

Diese „Advents“ Gewürze werden in der arabischen Kulinarik ganzjährig auch in Fleischgerichten verwendet. Wer sich auf diese Geschmackswelt einlässt, läuft Gefahr dem Zauber zu verfallen 😉
Mein mehrfach erprobtes „Wild Ragout Arabesque“ folgt an dieser Stelle (Rezept)