Inspiriert durch die japanischen Miso-Suppen ist diese fein würzige Suppe mit reichlich Einlage entstanden. In Japan sind Miso-Suppen seit jeher ein kulinarisches Celebrety. Ein Ritual, nichtzuletzt was die aufwendige Herstellung und den Verzehr nach bestimmten Regeln betrifft. Vor einigen Monaten dokumentierte der Sender ARTE auf eindrucksvolle Weise die Herstellung von Dashi, die Grundlage vieler Miso Suppen.
Ziemlich widersprüchlich
Dieses Rezept bzw. meine Kreation hat nicht im entferntesten mit dieser zeitintensiven Zubereitungsmethode zu tun. Aufgrund einiger spezifischer Zutaten erinnert diese Low-Carb Suppe jedoch geschmacklich an diese kultigen Brühen aus Japan: Nori-Algenblatt, Ingwer, Teriyaki-Sauce, Olivenblätter (ja, auch die gibt es in Japan), Kaffir-Limettenblatt. Zudem lässt sich diese Suppe auch aus Left-overs und einer „asiatischen Grundausstattung“ schnell zubereiten. Es ist quasi Miso a la minute, … nun ja, ein Widerspruch in sich! Schmecken tut´s trotzdem, Japan on my mind. Falls ein Japan-Kenner oder japanischer Koch in diesem Rezept einen Afront Culinaire erkennt, möge er mir diese freihändige EssKapade doch verzeihen …

Esskapade Inspiration Miso
Zutaten für zwei Portionen
Aus dem Kühlschrank die Left-Overs, die hauptsächlich von der Zubereitung eines deftigen Wirsing-Eintopfs übrig blieben
- 500 ml Rinderbrühe (aus 2 Beinscheiben und Wurzelgemüse gezogen)
- 150 g gekochte Beinscheibe vom Rind in kleine Stücke geschnitten
- 2 kleine Karotten, klein gewürfelt
- 100 g Wirsing, in kleine Stücke geschnitten (alternativ: Blattspinat, Pak Choi)
- 1/2 Pastinake, klein gewürfelt
- 3 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
- 1/2 kleine Knoblauchzehe
Meiner asiatischen Grundausstattung entnommen:
- 1 Nori-Algenblatt (Sushi-Zutat), in feine Streifen geschnitten mit scharfem (!) Messer
- 10 g getrocknete Pilze (Shitake)
- 1 Kaffir-Limettenblatt (TK)
- 2 EL Olivenblättertee (alternativ Grüner Tee)
- 150 g Udon-Nudeln (optional)
- Kampot Pfeffer (fruchtiger Edelpfeffer aus Vietnam)
- 3 -4 EL Teriyaki Soja Sauce
- 1 TL frisch geriebener Ingwer
- 1-2 TL Mirin (jap. sweet seasoning)
- evt. Prise Meersalz
Zubereitung
- Die getrockneten Pilze bedeckt in Wasser einweichen. Rinderbrühe zusammen mit 3 EL Teriyaki Sauce, Ingwer, Olivenblättern, Kaffir-Limettenblatt, 1/2 Knoblauchzehe (unzerkleinert!) in einem Suppentopf kurz aufkochen. Auf kleinster Hitze ca. 10 Minuten ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit die gewürfelten Karotten und Pastinake in 1 EL Pflanzenöl in einem zweiten Topf leicht anrösten. Die Brühe durch einen Sieb passieren.
- Das Gemüse mit einer Suppenkelle Brühe ablöschen, reduzieren lassen und nochmals ablöschen, d.h. glacieren. Die restliche Brühe und die übrigen Zutaten wie gekochtes Rindfleisch, Wirsing, eingeweichte Pilze und Nori-Algenstreifen dazugeben. Kurz aufkochen und dann solange gar ziehen lassen bis der Wirsing bissfest ist, ca. 8 Minuten.
- Abschließend wird diese Escapade aller Miso Suppen abgeschmeckt mit Kampot-Pfeffer und vorsichtig mit dem süßen Mirin, evt. noch etwas Teriyaki und Meersalz.

Geschmacksprofil
Nun ja, mich erinnert es an den fein aromatischen Geschmack einiger Miso Suppen wie ich sie in japanischen Restaurants (in Deutschland) genießen durfte. Man könnte diese Aromen-Sinphonie auch als eine Fusion eines rustikalen Gemüse-Rindfleisch-Eintopfs mit einem japanischen Blindgänger wahrnehmen, … der am Gaumen hochgeht: Die japanische Geschmacksexplosion wirkt jedoch als „friendly fire“. Keine der spezifischen Aromen tritt dominant in den Vordergrund, japanische Diplomatie eben. Miso Suppen sind in Deutschland bisher bei weitem nicht so populär wie Beethoven´s 9. Sinphonie in Japan. Nun denn, … ob dieses Rezept meiner Fusion Cuisine den Einstieg in diese Geschmackswelt fördert, entscheiden die Leser 😉
Tipp
Wer gerade nicht Low-Carb unterwegs ist, gönnt sich mit japanischen Udon-Nudeln in dieser Suppe zudem eine nachhaltige Sättigung, welche eigentlich „ohne“ nur als Vorspeise gedacht ist.
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4 Antworten zu “Miso Suppen Style: Rinderwade |Gemüse |Nori |Olivenblätter”
Sieht sehr lecker aus „Come on baby, light my friendly, yeah!“
… and your flavour gets me higher!
Hui, das ist ja mal ein wahnsinnig tolles Rezept!
Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße!
ja, in diesem Blog wird es nicht selten kulinarisch wahnsinnig 🙂